Dienstag, 20. Mai 2014

Traumdeutung Yacht und Thrombose

Anonym hat einen neuen Kommentar zu Ihrem Post "Traumdeutung ich greife die Schlange" hinterlassen:

Hallo Bernd und liebe Runde...,
ich bin Mann, 62 Jahre alt, habe arg mit Bandscheiben und beidseitiger Thrombose zu tun, hatte früher den DLRG-Retterschein und liebe das Wasser sowohl real (viel getaucht und geschwommen) als auch metaphysisch (Seele/Psyche/Emotionales...), bin seit fast 10 Jahren Single.

Mein Traum von heute Nacht konnte ich mir nicht klar deuten. Dein grandios treffsicherer Fingerzeig, Bernd, könnte mir dabei sicher helfen *hoffe*.

Dunkle Nacht, ich stehe/sitze an Bord eines Bootes/Schiffes hinter der Reling und sehe im Dusteren wie eine betont schicke, teure Yacht (elegante, schwarzer Rumpf) im Hafenbecken o.ä. langsam auf die Breitseite eines etwas dreckigen Arbeitsbootes zu fuhr. Es kam zur überraschend heftigen Kollision in die Breitseite der Arbeitsbootes, die ich von der geringen Geschwindigkeit der Yacht gar nicht erwartet hätte.
Die Yacht blieb offenbar unbeschädigt, die Barke trug schwere Zerstörungen auf der Seite davon und kippte längsseits um. Ich sah im schwarzen Wasser ganz viel Blut und dachte daran, dass da wohl Mannschaft im Rumpf verletzt worden sein muss. Dann sah ich zwei Schiffer um ihr Leben strampeln. Der eine konnte sich im Hintergrund retten und verschwand aus meinen Blickfeld.
Ich war dann selbst im (normal temperierten) Wasser und schwamm auf die fuhrwerkenden Arme des anderen Schiffers zu, um ihn zu retten. Er war mir abgewandt und ich sah nur seine Glatze im dunklen Wasser leuchten. Oder seinen sehr weiten Haarkranz. Spontan dachte ich im Traum(!) an den Testosteron-Zusammenhang und formulierte ein stilles "Armes Schwein, der wackere Kämpfer!"
Er ging unter. Ich war jetzt auch unter Wasser und sah wie er offenbar in der schwarzen Tiefe festgehalten wurde und... rhythmisch auf- und nieder gezogen wurde. Ein mörderisches hin und her. Ich überlegte noch dringend erkennen zu müssen, WAS ihn da in der Tiefe festhielt. Nicht, dass mich der Ertrinkende dann etwa noch mit in die Tiefe zog!
Gleichzeitig kam mir aber auch der Zweifel, was mein Tauchermesser (hatte ich dann plötzlich in der Hand) gegen vielleicht Stahlseile oder Eisenketten ausrichten könnte?
Einmal kam sein Kopf noch ganz kurz für einen knappen Japser aus dem Wasser, dann rauschte der arme Mann endgültig in die Tiefe und ich sah, wie er verschwand. Es kamen noch Luftblasen, er musste wohl gerade ertrinken!

Ich wachte übergangslos sofort völlig klar auf. Ich wusste, dass ich geträumt hatte und konnte den Traum erstaunlich detailliert aufschreiben. Es fielen mir beim Schreiben sogar noch Details wieder ein. Ich hatte nach diesem Traum nicht das langsame Verschwinden der Erinnerung. Das macht ihn mir auch so eindringlich!

Meine Stimmung durch den ganzen Traum war eher sachlich und trocken, keine Angst/Wut/Trauer, nur ein bedauerndes "Schade drum!" Ich hatte beim Aufwachen keinerlei Hautfeuchte.

Meine eigenen Ideen:
Yacht/Barke = Vergnügen tötet Arbeit(er).
Einer rettet sich, der andere ertrinkt - zwei Teile desselben?
Was war die unbekannte Macht, die ihn hinunter zog und warum so auffällig rhythmisch?
Haarkranz/Glatze = Ein Hinweis auf absaufende Potenz?

Der geträumte Tod bedeutet sicher keinen realen Tod, wohl aber das "Verschwinden in die dunkle Tiefe" von etwas, das mir der unbekannte Arbeiter (wie gesagt, ich sah nur seinen Rücken/Glatze) bedeutet. Ich hatte real mein Leben lang von einer Yacht geträumt, aber es hatte schon mit der ersten Million nicht geklappt. Dafür habe ich auch noch volles Haar! ;- )) Aber geträumt habe ich doch wohl von mir, hm?

Magst du etwas dazu sagen, Bernd?
Herzlichen dank dir dafür! :- )


Hier nochmal Mann, 62...,
zur erwähnten realen Thrombose noch ein Hinweis:
Das Krankheitsbild ähnelt drastisch dem in der Tiefe verschwindenden Traum-Glatzkopf. Bei der Thrombose ist der glatte Fluss des Blutes gestört und das Herz muss arg gegenankämpfen, das Blut aber schwer in den Beinen (nach unten) versackt. Schweeere, die subjektiv sehr nach unten zieht.


Hallo Mann 62!
Die beste Deutung ist immer die Eigene, bis auf die Stelle unseres blinden Flecks! Wenn dir das Bild der Thrombose richtig erscheint, dann kann der Traumdeuter nur zurückstecken!Du kennst dich und deine Situation besser.

Überlegenswert währe noch der emotionale Anteil. Das Unterbewußtsein zieht ihn hinab und dein Messer, der trennende Gedanke, greift dort nicht. Vielleicht wird ja auch umgekehrt ein Schuh daraus.
Da gibt es in dir einen ganz starken unterbewußten Anteil, der den Konflikt zwischen Arbeit und freiem Leben, zwischen Denken und Fühlen veranschaulicht. Das Bild deiner Krankheit als absackende Thrombose ist vielleicht eine Reaktion auf diesen Konflikt und beinhaltet die Heilung.
Unser Unterbewußtsein ist eine unglaubliche Kraft, der unser Denken nur wenig entgegenzusetzen hat.
Dein Traum von der Yacht ist ja nicht ausgeträumt. Das sich sicher auf dem wilden Ozean unserer Gefühle bewegen, braucht auch keine Millionen.

Du solltest die Yacht nicht aufgeben, zumindest nicht als Bild. Du als Taucher solltest eben mal in die Tiefen deiner Wünsche und unterbewußten Bedürfnisse hinabtauchen und herausfinden, warum das Blut versackt! Der Traum ist eine Aufforderung, zu retten, was noch zu retten ist und eben nicht aufzugeben, die "Verstopfung" zu lösen und den Fluß der Lebensenergie wieder anzukurbeln.

Da du offensichtlich Träumen kannst und dich auch erinnerst, bietet dir die Traumwelt doch ein unglaubliches Feld an. Werde luzid und lerne auf eine neue Art zu Schwimmen und zu Tauchen. Deine Psyche und auch dein Körper werden sich erkentlich zeigen!

Alles Gute



8 Kommentare:

  1. Hallo lieber Bernd, ein erneuter Versuch meine Traum von dir deuten zu lassen

    Hallo Bernd, darf ich auch einen Traum hinterlassen?
    herzlichen Dank
    Jacky

    In einem großen Raum, einer Halle stehe ich, viele Menschen sehen auf mich. Ein Mann, ein Bote übergibt mit einen Karton. Er selbst kann ihn kaum tragen, stellt ihn auf einen Tisch.

    Erwartungsvoll öffne ich ihn, Seidenpapier, Rosen. Entsetzt bin ich. Leere den Karton auf dem Tisch aus. Egal ist mir was die vielen Menschen denken, egal die gigantische Vase die jemand auf den Tisch stellt. Weinen, schreien, schluchzen, nicht fähig einen Satz zu sprechen bin ich. So viele Rosen, rote Rose, teure Rosen, wunderschöne Rosen. Immer zwei, drei in die Hand nehmend reiße ich ihnen die Köpfe ab und werfe sie zurück in den Karton. Das Raunen der Menschen stört mich nicht, niemand wagt es mich anzusprechen, mich aufzuhalten, da ich furiengleich tue ohne Unterlass. Achte nicht auf Schmerzen, fühle keine, Blut läuft an meinen Händen entlang.

    Doch plötzlich halte ich inne, unter den letzten Rosen entdecke ich eine einzelne weiße Blüte. Hektisch stosse ich die anderen Blumen auf die Seite und entdecke sie, eine kleine zarte unscheinbare weiße Rose, nicht einmal halb so groß wie die anderen. An meine Herz drücke ich sie, umarme sie, lächle und gehe glücklich fort.

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  2. Herzlichen Dank dir, Bernd...!
    Ich hatte mir die Eingabeseite für meinen Traum gemerkt und wusste deshalb nicht, wie prompt und tief du mir hier schon geantwortet hattest.

    Danke eben für jene angedeutete Tiefe, die ich selbst vor lauter Wassertiefe nicht sehen konnt! ;- ))

    Nein-nein, jene Thrombosenverbindung kam mir erst im krampfhaften Suchen nach Zusammenhängen, weil mir der Traum eben trübe blieb und die Vielzahl der Symbole mich überforderte.

    Danke nochmal für deine Anstöße
    Mann, 62 :- )

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  3. hallo lieber bernd,
    heute träumte ich auf einer hochzeit eingeladen zu sein. als ich ankam war alles in einem sehr schönen alten teils schloss, teils neubauhaus an menschen da. es handelte sich um meinen ex-ehemann und seinen vater auch seine 3 schwestern waren da. ich habe mich vor 25 jahren scheiden lassen. meine tochter war auch da, mein sohn nicht. ich saß mit meinem ex auf einer couch und seine frau weiter gegenüüber auf einem sessel. was hat das zu bedeuten? würde mich über deine antwort per mail freuen. danke und liebe grüße rosemarie wir saßen nur da und haben kein wort miteinander gesprochen.....???

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  4. Ich laufe nachts barfuß einen einsamen Weg entlang. Ich trage einen dunklen Mantel. Der Boden ist schlammig, am Rand wachsen ein paar Gräser. Links von mir ist ein Zaun, rechts von mir ein dichter Wald. Es ist windstill und es regnet nicht, aber die Luft ist sehr feucht. Der Himmel ist bewölkt, der Mond verdeckt, es ist sehr dunkel. Aus dem Wald dringen leise Geräusche, machmal der Ruf eines Tiers von weit weg, dann ein leises Rascheln, das mich nicht weiter beunruhigt.

    Ich gehe bis zum Ende des Weges, wo der Zaun nach links abbiegt und der Wald nach rechts ausläuft, vor mir eine Wiese. Ich betrete die Wiese und halte mich in der Nähe des Zaunes. Nach ein paar Metern wird es deutlich kälter und unglaublich neblig. Der Wald ist vom Nebel verdeckt, der Zaun halb verschlungen. Alle Geräusche verstummen. Wenige Schritte vor mir steigt eine Art Geysir aus dem Boden auf, es sieht aus wie eine dunkle Flüssigkeit oder Rauch. Ein Teil der schwarzen Substanz strebt nach oben und bildet eine Glockenform, die äußere Schicht rotiert nach links um die eigene Achse. Dieses Ding überragt mich bei weitem.

    Nebel, Dunkelheit, Kälte und Feuchtigkeit rauben mir den Verstand. Ich stehe vor dieser rotierenden und sprudelnden Säule und verliere das Gleichgewicht. Ich stolpere und schreie dabei laut und voller Wut. Ich schaue nach oben in den Himmel, und sehe wie der dunkle Nachthimmel binnen weniger Augenblicke in ein schmutziges trübes Blau übergeht. Der Nebel ist immer noch da, es ist weiterhin kalt und feucht, und diese Säule verschmilzt mit dem inzwischen graublauen Nebel um mich herum. Zaun und Wald sind jetzt komplett verschluckt. Ich spüre immer noch große Wut und wache schließlich auf.

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  5. Beschreibung Deines Traums:: Mein Traum: Ich stand vor dem Spiegel wie immer lächelnd. die Stimmung war ausgewogen und entspannt. Ich habe mir die haare gerichtet. Hinter mir stand mein Freund. Ich bemerkte nur das meine Haare an einigen Stellen sehr kurz waren und an einigen Stellen die Haare länger waren, in langen strähnen hingen. Die Stimmung war immer noch ausgelassen und locker nicht beängstigend oder ähnliches. Im Waschbecken vor mir lagen kurze Haare. ich hob dann die längeren Haare an und sah das mir die Haare kurz unter den längeren Haaren nach wuchsen. Es sah trotzdem gepflegt aus, die haaren vielen mir nicht aus. Ich scherzte noch das man ja die haare abschneiden könne.

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  6. Hallo Bernd...!
    Darf ich nochmal einen Wassertraum bei dir anfragen?
    Du hattest mit vor zwei Jahren so wundervoll einfach mit deiner Deutung geholfen und es stellt sich mir jetzt die Frage, ob ich nicht gar dasselbe wieder geträumt habe?

    Alleinlebender Mann, nun Mitsechsziger, Rentner,
    eigentlich gelöste, unspektakuläre Lebenslage.
    Ich träumte von meiner kleinen kleinbürgerlichen Straße, in der ich wohne. Ich sah sie von meinem Hauseingang aus (also Blick wie üblich) Dabei war auch, etwas abseits nicht in meinem Blick, mein Vater (der real schon vor 36 Jahren verstarb) und hinter mir in meiner Wohnung mein kleiner, real sterbenskranker, Kater, den ich sehr liebe.

    Das klare, helle Frühlingswetter verdusterte sich und Riesenwellen von tosendem Wasser kamen auf unser Stadtviertel zu. Ich schnappte meinen Vater am Arm, um ihn ins schützende(???) Haus zu ziehen und nahm gleichzeitig den verschreckten Kater und ein Bündel unseres Zeugs (irgendwelche Klamotten) mit auf und sah dann eine einzelne, noch viel größere Welle brecherartig über den vorherigen Riesenwellen über uns auftürmen. Himmel und Scene waren völlig duster. Ich hatte noch die Angst, ob ich alles in Sicherheit bringen könnte (und auch, ob unsere Glasscheiben den Wasserdruck aushalten würden), bevor ich aufwachen würde (ich träumte also, dass ich träumte) und wachte dann damit tatsächlich enttäuscht auf. Enttäuscht, dass ich es nicht vor dem Traumende geschafft hatte.

    Meine Gedanken:
    - Mein Vater und ich hatten durch meine ganze Jugend ein ausgeprägtes Gegner-/Ödipus-Verhältnis, bis er krebskrank dahinvegitierte und schließlich völlig entkräftet in meinem Beisein starb. In dieser letzten Zeit entwickelten wir eine sehr tiefe Liebe zueinander. Sein Bild ist mir nunmehr real ein guter Ratgeber und liebevoller Teil von mir selbst.
    - Mein Kater ist real schwer nierenkrank, lebt nur noch bei arg nährstoffreduzierter Diäternährung und ist in jedem Fall hilfsbedürftig.
    - Jenes Bündel von gebrauchten Klamotten (Textilien aller Art) ist ein ärgerliches Detail meines realen Lebens. Ich komme mit dem Waschen und bügeln kaum nach, so schnell und viel sammelt es sich hier an!

    Ich sehe also große gewaltige Gefühle auf mich/mein Heim zukommen (die ersten hohen Wellen) und versuche, mich (mit allem, was mir wichtig ist, mich ausmacht: Vater/ich, Kater/Liebe und Bündel/Disziplin) zu retten, um dann aber von einer noch größerer Emotionsgewalt (Wasser = Seele, Gefühle) 'bedroht' zu sein.
    Im Traum sah ich zwar diese bedrohlichen Wellen auf unsere Straße zukommen, spürte aber keine Nässe. War also von dem Archetypus nicht wirklich berührt,

    Ich hatte mir vor Jahren hier schon einmal Rat für einen Traum geholt, bei dem auch Eintauchen in Wasser das bestimmende Traumelement war... interessant-interessant!

    Mein aktueller Traum sagt mir, dass ich mit großen Gefühlen (überwältigende Wassermengen) umgehen werde/muss, nicht wahr? Ich habe real keine großartigen Gefühle, merke jedoch mit zunehmendem Alter, wie zentral wichtig Gefühle im Leben sind! Dieser Traum symbolisiert mir auf den ersten Blick alles überwältigende Gefühle. Gefühle, die sogar die Existenz bedrohen?

    Zur Ebene der Zeit:
    Ich verstehe den Traum nicht etwa als eine Bedrohung "in der Zukunft" ("Sowas gibt es nicht!" sagt mein Astrologenhirn), sondern eher als eine Situationsbeschreibung. Sollte ich nun noch mehr auf Emotionales achten?

    Auf deine Empfehlung hin, Berd, träumte ich noch ein paar sehr klare Träume und behielt dann gar keine Träume mehr im Gedächtnis! "Dann waren eben keine Meldungen von Innen nötig!" dachte ich noch und konnte damit leben.

    Mitsechziger :- )

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  7. Etwas fiel mir beim Wiederdurchlesen ein:
    Im ersten Traum mit der Yacht zog es den armen Arbeiter brutal in die Tiefe (des Unbewussten) und lockte mich hinterher, ihn zu retten. Du empfahlst auch in den Tiefen des Unbewussten zu schauen.
    Der neue Traum zeigt an, dass nun Wassermassen (unbewusste Emotionen?) mich nicht mehr nur in die Tiefe locken, sondern offenbar brutal überrennen!?

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  8. Ich nochmal, Mitsechziger...
    Im Nachhinein verstärkte sich bei mir der Eindruck der Hilflosigkeit der anderen, Vater, Kater und Klamotten, die ich also aktiv aus jener "Gefahr" der Wellen retten wollte. Ich selbst bin eigentlich kein Hilfsbedürftiger.

    Ebenfalls wieder meine Situation auch aus dem ersten, den Yachttraum, dass ich etwas (mich?) retten wollte, also etwas ändern wollte...? *wuseligschau* :- )

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